Kleine Anfrage: „Den Kleinsten eine Chance geben“ – Werden die Defizite durch die Corona-Situation bei Kita-Kindern erkannt und ausgeglichen?

Kleine Anfrage 6123

der Abgeordneten Nina Andrieshen SPD

„Den Kleinsten eine Chance geben“ – Werden die Defizite durch die Corona-Situation bei Kita-Kindern erkannt und ausgeglichen?

Corona stellt die Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen. Im Oktober 2021 führte der Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport der Stadt Bocholt eine Online-Befragung der Träger und Leitungen der Tageseinrichtungen für Kinder in seinem Stadtgebiet durch.

Besorgniserregend waren vor allem die nahezu identischen Antworten der 22 Tageseinrichtungen im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung, das Sozialverhalten, sprachliche Defizite, Konzentrationsschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen sowie Bindungs- und Trennungsängste. Des Weiteren wurde ein allgemein erhöhter Förderbedarf wiederholt genannt.

Auf die Frage, welche Wünsche und Forderungen sich aus der derzeitigen Situation in den Kitas ergeben, wurden auch hier mehrheitlich folgende Forderungen genannt: Zusätzliches Personal, bzw. Personalstunden zur gezielten Förderung der Kinder, sowie die Wiedereinführung des Alltagshelfenden-Programms zur Entlastung der Erzieherinnen und Erzieher und somit mehr Zeit für die Kinder.

Vor dem Hintergrund der geschilderten Erfahrungen und Forderungen bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wurde eine flächendeckende Befragung aller Leitungen von Kindertageseinrichtungen in Bezug auf die Folgen der Corona-Pandemie bei Kindern bzw. die daraus resultierenden Bedarfe der Kindertageseinrichtungen durchgeführt?
  2. Wenn nein: Ist eine gezielte Befragung aller Leitungen von Kindertageseinrichtungen geplant?
  3. Wie wird sichergestellt, dass die Beobachtungen bzw. Erkenntnisse, die aktuell in den Kitas gewonnen werden, den politischen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht werden?
  4. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Folgen der Pandemie in den Kindertagesstätten aufzuarbeiten bzw. auszugleichen?
  5. Unter welchen Bedingungen ist das Wiederaufleben des Alltagshelfenden-Programms zur konkreten Unterstützung und Entlastung der Erzieherinnen und Erzieher vor Ort aus Sicht der Landesregierung möglich?

Nina Andrieshen

Antwort der Landesregierung Drucksache 17/15825 06.12.2021 3 S.