Kleine Anfrage: Deutsche Arztpraxen als Renditeobjekt

Kleine Anfrage 6555

der Abgeordneten Nina Andrieshen SPD

Deutsche Arztpraxen als Renditeobjekt

In den vergangenen Jahren wurden hunderte Arztpraxen in Deutschland von internationalen Investmentfirmen aufgekauft. Dies geschieht weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit.

Nach Recherchen des ARD-Magazins Panorama gehören in Deutschland inzwischen mehr als 500 Augenarztpraxen internationalen Investoren und Anlagegesellschaften. Geschätzt arbeitet etwa ein Fünftel aller ambulant tätigen Augenärzte in Ketten von Finanzinvestoren. Dies hat Auswirkungen für Ärzt:innen, Arzthelfer:innen sowie auf die Patient:innen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Welche Daten erhebt die Landesregierung über Arztpraxen, die in Nordrhein-Westfalen in Eigentum von Unternehmensgruppen mit Beteiligungskapital überführt werden?
  2. Wie bewertet die Landesregierung die vermehrte Übernahme von Praxen von Fach- und Allgemeinmediziner:innen?
  3. Sieht die Landesregierung durch die veränderten Eigentumsverhältnisse und Konzentration eine Gefahr für den Zugang zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung?
  4. Welche Veränderung sieht die Landesregierung in Bezug auf die Situation der Ärzt:innen, Beschäftigten und der Patient:innen, wenn Arztpraxen an Investoren oder Anlagegesellschaften verkauft werden?
  5. Wie will die Landesregierung die weitere Übernahme von Fach- und Hausarztpraxen durch Investoren und Anlagegesellschaften verhindern?

Nina Andrieshen

Datum des Originals: 13.04.2022/Ausgegeben: 14.04.2022

Antwort der Landesregierung Drucksache 17/17050 19.05.2022